Wie war das Leben auf der Erde vor 45000 Jahre?

Das Leben auf der Erde vor 45000 Jahren war sehr unterschiedlich von dem, was wir heute kennen. Damals war die Erde in der letzten Kaltzeit, die vor etwa 115000 Jahren begonnen hatte und bis vor etwa 12000 Jahren andauerte. Das Klima war kälter und trockener als heute, und große Teile der Landflächen waren von Gletschern bedeckt. Der Meeresspiegel war niedriger, und es gab mehr Landbrücken zwischen den Kontinenten.
Die Menschen lebten damals als Jäger und Sammler in kleinen Gruppen. Sie hatten noch keine Schrift, keine Landwirtschaft und keine Metallverarbeitung. Sie benutzten einfache Werkzeuge aus Stein, Holz, Knochen und Tierhäuten. Meistens jagten vor allem große Tiere wie Mammuts, Wollnashörner, Rentiere und Bisons, die sich an das kalte Klima angepasst hatten. Sie sammelten auch Pflanzen, Früchte, Nüsse und Pilze.
Die Menschen hatten damals schon eine kulturelle Vielfalt entwickelt. Sie schmückten sich mit Schmuck aus Muscheln, Elfenbein, Knochen und Zähnen. Sie malten Höhlenbilder, die Tiere, Menschen und Symbole darstellten. Öfter begruben ihre Toten mit Beigaben wie Werkzeugen, Schmuck und Nahrungsmitteln. Sie hatten wahrscheinlich auch eine religiöse Vorstellungswelt, die sich um die Natur und ihre Ahnen drehte.
Die Menschen waren damals nicht allein auf der Erde. Es gab noch andere Menschenarten, die sich von den modernen Menschen (Homo sapiens) unterschieden. Eine davon war der Neandertaler (Homo neanderthalensis), der vor allem in Europa und Westasien lebte. Er war körperlich robuster als der moderne Mensch und hatte ein größeres Gehirn. Er hatte ähnliche Werkzeuge und Kultur wie der moderne Mensch, aber er starb vor etwa 40000 Jahren aus. Eine andere Menschenart war der Denisovs-Mensch (Homo Denisov), der in Asien lebte. Er ist nur durch wenige Fossilien bekannt, aber er hat Spuren seines Erbguts in einigen modernen Menschen hinterlassen.
Das Leben auf der Erde vor 45000 Jahren war also sehr spannend und vielfältig. Es war eine Zeit des Wandels und der Anpassung an eine herausfordernde Umwelt. Es war auch eine Zeit des Kontakts und des Austauschs zwischen verschiedenen Menschenarten. Das war die Zeit unserer Vorfahren, die uns zu dem gemacht haben, was wir heute sind. Es gibt verschiedene Theorien, warum die Neandertaler vor etwa 40000 Jahren verschwanden, nachdem sie mehr als 200000 Jahre lang in Europa und Westasien gelebt hatten. Eine Theorie ist, dass die Neandertaler von den modernen Menschen (Homo sapiens) verdrängt oder getötet wurden, die vor etwa 45000 Jahren aus Afrika nach Eurasien einwanderten. Die modernen Menschen hatten möglicherweise einen Vorteil in der Sprache, der Kultur, der Technologie oder der Anpassungsfähigkeit, der ihnen erlaubte, die Neandertaler zu über konkurrieren. Eine andere Theorie ist, dass die Neandertaler sich mit den modernen Menschen vermischt haben und so genetisch aufgingen. Es gibt Hinweise darauf, dass es zwischen den beiden Menschenarten zu einem gewissen Grad an Kreuzung kam, da einige moderne Menschen bis zu 4 % Neandertaler-DNA in ihrem Erbgut haben. Die Vermischung könnte aber auch zu Unfruchtbarkeit oder Nachteilen geführt haben, die das Überleben der Neandertaler erschwerten.
Eine dritte Theorie ist, dass die Neandertaler durch Umweltfaktoren wie Klimawandel, Krankheiten oder Nahrungsmangel ausgestorben sind. Die Neandertaler waren an kalte Bedingungen angepasst und hatten einen hohen Energiebedarf. Sie könnten Schwierigkeiten gehabt haben, sich an wärmere und wechselhaftere Klimata anzupassen oder genug Beute zu finden. Sie könnten auch anfälliger für Infektionen oder Parasiten gewesen sein, die von den modernen Menschen eingeschleppt wurden.
Es ist wahrscheinlich, dass mehrere dieser Faktoren zusammenwirkten, um das Aussterben der Mammuts und Neandertaler zu verursachen. Die genauen Ursachen und Umstände sind aber noch Gegenstand der Forschung und Debatte. Die Neandertaler waren eine faszinierende Menschenart, die uns viel über unsere eigene Geschichte und Evolution lehren können.